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Sterilisation beim Mann: Eingriff, Vorbereitung, Folgen ...

Die Vasektomie ist eine ambulant durchführbare Operation mit dem Ziel, dass der Mann keine Kinder mehr zeugen kann. Hierbei kommt es zur Unterbindung bzw. Durchtrennung der Samenleiter. Der Eingriff erfolgt folgendermaßen:

Zu Beginn steht in erster Linie ein aufklärendes Informationsgespräch des durchführenden Urologen. Dieser wird den Patienten die verschiedenen Methoden der durchführbaren Vasektomien mit den bestehenden Risiken erläutern. Ein Bestandteil des Gespräches wird u.a. der Hinweis sein, dass es sich bei der Vasektomie um einen endgültigen Schritt handelt. Paare bzw. Männer die diese Form der Verhütung wählen, müssen sich darüber im Klaren sein, keine Kinder mehr zeugen zu wollen. Die meisten Patienten möchten keine Kinder oder leben in einer festen, seit vielen Jahren bestehenden Beziehung und wollen keine weiteren Kinder.

Der Facharzt wird ebenfalls über die Möglichkeit einer Wiedervereinigung der Samenleiter sprechen (Vasektomie rückgängig machen), der Refertilisierung. Diese mikrochirurgische Operation ist deutlich aufwendiger, teurer und garantiert auch nach erfolgreicher Verbindung beider Enden keine erneute Zeugungsfähigkeit. Die Wahrscheinlichkeit liegt in etwa zwischen 50-70%. Veränderte Lebensumstände bewegen etwa 5-7% bereits vasektomierter Männer dazu, diese Form der Wiedervereinigung der Samenleiter zu wählen. Eine ausreichende Bedenkzeit ist daher besonders wichtig, um auch hinter der Entscheidung des Eingriffes zu stehen.

Der Urologe wird den Patienten anschließend körperlich untersuchen und zur Kontrolle die Blutwerte überprüfen. Sind keine weiteren Bedenken des Arztes einzuwenden, kann ein Folgetermin für die Operation vereinbart werden.
Am Tag der Sterilisation wird dem Mann nach weitläufiger Desinfektion des Operationsgebietes an gleicher Stelle ein lokales Betäubungsmittel injiziert. Nach Ertasten der Samenleiter wird die Haut am oberen Teil des Hodensackes etwa 1cm geöffnet. Die Samenleiter werden fixiert und etwa 1-2 Zentimeter davon entfernt. Es erfolgt das Umschlagen und die Verödung der beiden Samenleiterstümpfe. Die Enden werden in das Gewebe zurückgelagert und die Wunde verschlossen. Der Patient kann nach kurzem Verweilen in der Praxis und abschließender Kontrollen durch den Operateur bereits wieder nach Hause gehen.

Ein wichtiger Fakt für alle Interessierten ist sicher auch die Tatsache, dass sich der Samenerguss nicht spürbar ändert. Das Ejakulat, die Gliedversteifung und die Libido bleiben erhalten. Es befinden sich lediglich keine Spermien mehr in der Samenflüssigkeit. Diese werden nach wie vor im Hoden produziert, aber vom Nebenhoden wieder abgebaut bzw. resorbiert.

Die hier aufgeführten Informationen können in keiner Weise ein aufklärendes Gespräch mit einem Facharzt ersetzen, dienen aber für erste Recherchezwecke. Um alle anstehenden Fragen individuell zu klären bzw. sich umfassend zum Thema Sterilisation beim Mann beraten zu lassen, nehmen Sie einfach Kontakt zu unserem Vasektomie-Zentrum Gießen auf. Das Ärzteteam steht Ihnen mit seinem Fachwissen und seiner Kompetenz zur Seite (Kontakt aufnehmen).

Vasektomie-Expertin Melanie Durschnabel im Interview

Interview mit Vasektomie Expertin in Gießen

Seit wann führen Sie die Vasektomie durch?
Seit 2004 werden in der Praxis Vasektomien durchgeführt. Im Januar 2020 übernahm Frau Durschnabel die Leitung der Privatarztpraxis. Sie bringt operative Erfahrungen aus der Klinik und Poliklinik für Urologie, Kinderurologie und Andrologie der Justus-Liebig-Universitätsklinik mit. Zusätzlich freuen wir uns über die bestehende Kooperation mit der Asklepiosklinik in Lich. Diese ermöglicht es uns, unser OP-Spektrum zu erweitern und unseren Patienten die Vasektomie in einem noch professionelleren und komfortableren Ambiente anbieten zu können.

Welche Techniken bzw. Methoden der Vasektomie wenden Sie an?
Neben der herkömmlichen Vasektomie bieten wir auch die Non-Skalpell-Variante an, welche von der Mehrheit der Patienten bevorzugt wird. Durch die neue Zusammenarbeit mit der Asklepiosklinik freuen wir uns, unseren Patienten die Wahl zwischen einer Lokalanästhesie oder einer Kurznarkose (Analgosedierung) anbieten zu können. Alle Vasektomien werden ambulant in dem Op-Trakt für ambulantes Operieren in Lich an vorbestimmten OP-Tagen durchgeführt.

Worin besteht in Ihrer täglichen Arbeit die größte Herausforderung?
Die größte Herausforderung in der täglichen Arbeit ist für uns, jedem einzelnen Patienten mit seinem Anliegen gerecht zu werden. Wichtig ist, sich für jeden einzelnen Patienten Zeit zu nehmen, sein Problem zu verstehen und umfassend zu klären. Dazu ist es häufiger erforderlich, auch über den Tellerrand der Urologie zu schauen.

Inwiefern sind permanente Weiterbildungen in der Medizin erforderlich?
Wir besuchen regelmäßig Fortbildungsveranstaltungen, insbesondere Wochenendseminare, um für unsere Patienten  fachlich auf dem neuesten Stand zu bleiben, besonders in der Uro-Onkologie ist dies unerlässlich.

Wie gestaltet sich Ihr Praxisalltag? Was bereitet Ihnen und Ihrem Team am meisten Freude, was am wenigsten?
In der Praxis legen wir besonderen Wert auf eine ruhige und angenehme Atmosphäre, die den Patienten die Angst nimmt und in der sie sich wohl fühlen können. Empathie im Umgang mit unseren Patienten, fachliche Kompetenz und Professionalität bilden die Basis unserer Arbeit. Grundlage unserer Praxisplanung sind zeitlich ausreichende Terminfenster, wodurch beim ersten Termin eine Stunde eingeplant wird und welche sich bei Folgeterminen nach der Notwendigkeit richten. Am meisten Spaß macht die Arbeit mit meinen Patienten, die organisatorischen Notwendigkeiten nehmen wir gern in Kauf.

Was hat Sie dazu bewogen, dem Vasektomie-Experten-Netzwerk beizutreten?
Die Internetseite der Vasektomie-Experten ist umfassend, sauber und klar strukturiert und sehr informativ. Auf unserer Webseite sehen wir keine Möglichkeit, eine so umfassende Darstellung zum Thema „Vasektomie“ zu integrieren.

Wie wichtig ist für eine Praxis das Internet bzw. die Präsenz in öffentlichen Medien?
Die Präsenz im Internet ist für uns sehr wichtig, da unser Patientenklientel hier zu Hause ist. Die eigene Homepage ist wie überregionales Aushängschild. Über 80% der Internet-Nutzer suchen und finden Dienstleistungen über das Internet. Wir schaffen es über das Internet grundlegende Informationen zu vermitteln sowie zu zeigen, wo unsere Kompetenzen liegen und einen Erstkontakt herzustellen.